L I E D E R D E R F R E I H E I T — L I E D E R D E S L E B E N S
Es war an einem Herbsttag im Jahr 2005,
als mir die Zeilen dieses Gedichts in den
Sinn kamen. Ich war gerade nach Hause
gekommen und ließ die letzten Tage noch
einmal an mir vorüberziehen.
Was war in diesen Tagen geschehen?
Ich war mit Freibündern auf Fahrt; in
der Natur erlebten wir einige herrliche,
erlebnisreiche Tage voller körperlicher
und geistiger Herausforderungen. Und
wenn wir dann abends, erschöpft von
den Anforderungen des Tages, am Feuer
saßen und sangen, überkam mich eine
tiefe Freude, eine große Liebe zum Leben
und Dankbarkeit für diese Tage, aus denen
man so viel Kraft schöpft.
Und wenn wir alle nachts lachend und
singend barfuß durch den Wald liefen,
über uns die Sterne, unter unseren Füßen
der weiche Moosboden... dann war in
uns eine große, lachende Freude – echte
Lebensfreude!
Aus diesem glücklichen Lachen heraus
entstand dieses Gedicht.
Wiebke
Echte Freude ist wie fliegen,
wie lachen und weinen zugleich.
Wie sich fallenlassen und sich wiegen
in einem bunten Lichterteich.
Du könntest singen, schreien, lachen,
fassungslos vor dieser Macht
der Seligkeit und echten Freude,
die dich erfüllt mit so viel Kraft.
Echte Freude heißt sich wirbeln immer schneller,
nichts mehr hör’n und nichts mehr seh’n.
Die bunten Lichter werden heller,
und alles, alles will sich dreh’n.
Die Freude hat dich ganz und gar
und lässt dich fliegen weiter fort
an jenen unbestimmten Ort,
dem du niemals willst entkommen.