L I E D E R D E R F R E I H E I T — L I E D E R D E S L E B E N S
Zugabe:
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Worte & Weise: Volkmar
Burg, die thront am breiten Fluss,
wie mächtig ragt der hohe Turm!
Jeder Stein im Mauerwerk
erzählt sein eignes Lied vom Sturm.
Kehrreim:
Der Wimpel steht, die Fahne weht,
der Nebel über dem Strome geht.
Doch Sonnenschein erringt den Sieg:
Mach frei Deinʼ Geist und flieg!
Burg, die ist die Heimatstatt ─
vielʼ hundert Jahrʼ der Zeiten Saft ─
Scharen, Horten, fester Bund
erhalten hier die wahre Kraft.
Burg, die weiß vom Menschenleid,
sein stilles Herz in Einsamkeit.
Burg, die trinkt der Menschen Freudʼ
von gestern und in Ewigkeit.
Dröhnt im Eichensaal das Lied
von großer Fahrt, von argem Schmerz.
Jede Stimme springt ins Glied.
Nur immer vorwärts, tapfʼres Herz!
Worte: Heinrich Eichen, Weise: Reinhold
Wenn die blauen Schattenschwingen sanft entfaltend wölbt die Nacht
und der Sterne leises Singen wundervoll im Raum erwacht,
da der Abend purpurglühend sank hinab ins Meer der Zeit,
steigen aus der Seele blühend Träume auf der Ewigkeit.
Träume, fern dem Licht des Tages, dem ihr Sinn sich nie enthüllt,
zärtlich, fast wie durch ein zages Lächeln still mit Glanz erfüllt:
Sehnsucht, die gleich süßem Liede sich aus tiefstem Hezem hebt,
unbegreiflich milder Friede, der des Schlummers Bild umschwebt.
Schlummer, den ein Gott uns schenkte, holder Schlaf, der uns versöhnt,
allem Schweren, das uns kränkte, und selbst bittʼre Not verschönt, ─
sieh, ich sinke dir entgegen, ungehemmt durch Raum und Zeit,
und ich spüre deinen Segen wie den Hauch der Ewigkeit.
Worte: Wiebke, Weise: Fetz
Echte Freude ist wie fliegen,
wie lachen und weinen zugleich.
Wie sich fallenlassen und sich wiegen
in einem bunten Lichterteich.
Echte Freude heißt sich wirbeln immer schneller,
nichts mehr hörʼn und nichts mehr sehʼn.
Die bunten Lichter werden heller
und alles, alles will sich drehʼn.
Du könntest singen, schreien, lachen,
fassungslos vor dieser Macht
der Seligkeit und echten Freude,
die dich erfüllt mit so viel Kraft.
Die Freude hat dich ganz und gar
und lässt dich fliegen weiter fort
an jenen unbestimmten Ort,
dem du niemals willst entkommen.
Worte: nach Walter von der Vogelweide, Weise: Reinhold
Ob ich dir zuwider,
weiß ich wirklich nicht: ich liebe dich.
Eines drückt mich nieder:
du blickst neben mich und über mich.
Solltest, Lieb, das meiden;
ich willʼs nicht erleiden.
Solche Liebʼ schadet sehr.
Hilf mir tragen, mir ist es zu schwer!
Sollʼs aus Vorsicht kommen,
dass du mir nicht schaust ins Angesicht?
Tust duʼs mir zum Frommen,
so verweisʼ ich es dir ja nicht:
nun, das Haupt denn meide
(ungern ichʼs zwar erleide)
und schauʼ nur auf meinen Fuß,
willst du anders nicht: das sei dein Gruß.
Wenn ich überschaue
alle, die mir sollten wohl behagen ─
bleibest du es, Fraue,
ohne Prahlen darf ich dir das sagen.
Vornehm, schön und reich,
darin sind sie sich gleich,
sind erfüllt von hohem Mut;
so sind sie wohl »besser« ─ doch du bist gut.
Herrin, nun besinne
dich, ob ich dir lieb im Herzen sei.
Eines Liebsten Minne
taugt nichts, bleibt das Herz des andern frei.
Minne, sei nicht einsam,
sie sei stets gemeinsam,
so gemeinsam, dass sie dringt
durch zwei Herze und sonst keines zwingt.
Worte & Weise: Baldur
Mit leichtem Frösteln, Feuer schürend,
sitze ich gedankenschwer
in sternenprächtʼger Sommernacht.
Viele Bilder ziehʼn vorüber,
leben auf und gehʼn wieder fort ─
verschwinden in der Flammen Spiel.
Mit festem Schritt, dem Fels gebührend,
gehe ich am großen Meer
und sehe schon der Wellen Pracht.
Wird der Himmel auch noch trüber,
macht die Welt zum düsteren Ort ─
so treibt doch Frohsinn mich zum Ziel.